Der Verdienst der Angestellten der Länder liegt 4% unter dem der Beschäftigten von Bund und Kommunen. Der Vorsitzende der Gewerkschaft ver.di Frank Bsirske sieht keinerlei Rechtfertigung für diese Ungleichheit. Zudem würden die Länder auf diese Weise deutlich weniger Chancen haben, hoch qualifizierte Arbeitskräfte zu finden. Im Vergleich zu den in der Industrie gezahlten Gehältern ist der Unterschied noch deutlicher, er liegt heute bei 11-12%.

8,8 Mrd. Euro Überschuss im letzten Jahr

Bsirske warf der Arbeitgeberseite vor, die Zeit während der Verhandlungen nicht genutzt zu haben. Bei der bisherigen Verhandlungsrunde wurden keine Angebote gemacht. Der ver.di- Vorsitzende ist jedoch der Meinung, dass die Beschäftigten der Länder an einer günstigen wirtschaftlichen Entwicklung teilhaben müssten. Und das ist derzeit mehr als berechtigt, denn der Überschuss in den Landeshaushalten betrug letztes Jahr 8,8 Mrd. Euro.

Befristete Anstellungen ohne Sachgrund

Eine weitere Forderung betrifft die befristeten Anstellungen im öffentlichen Dienst. Dazu soll ein tarifpolitischer Ausschuss geschaffen werden. Die Arbeitgeberseite wollte darüber jedoch gar nicht erst verhandeln. Mehr als die Hälfte aller Neueinstellungen im öffentlichen Dienst sind heute befristete Dienstverhältnisse. Von denen sind auch ca. 40% unbegründet, obwohl für Befristungen ein Sachgrund vorliegen sollte.

Forderungen mit Warnstreiks durchsetzen

Daran übte der Verhandlungsführer Frank Bsirske harte Kritik und bezeichnete diese Vorgehensweise als Missbrauch. Er machte den Beschäftigten Mut, die Forderungen mit Kundgebungen und auch mit Warnstreiks durchzusetzen.

Quelle: verdi.de

Siehe auch:

RotTarifrunde der Länder 2017: Steuereinnahmen steigen