In dem Clip „Schön, Färber“ wird auf ironischer und zugleich doch erschreckender Art und Weise die Marketingstrategien von Textildiscountern und Co. dargestellt. Ausgangspunkt sind die Arbeitsbedingungen, welche im Regelfall enorm unter den tariflichen Standards der Gewerkschaften liegen. Eine zu hohe Arbeitsstundenzahl in der Woche, zu geringes Entgelt, Arbeitsrechtmissachtungen, Überstunden sowie Diskriminierung von Frauen gehören zum Alltag der Arbeitnehmer. Hier das Video

Eine zu hohe Arbeitsstundenzahl in der Woche, zu geringes Entgelt, Arbeitsrechtmissachtungen, Überstunden sowie Diskriminierung von Frauen gehören zum Alltag der Arbeitnehmer. Besonders ins schlechte Licht gerückt ist die Textilbranche oder der Lebensmittel-Discounter, die im Ausland wie beispielsweise Bangladesch, Billigware zu einem Lohndumping der Extraklasse produzieren lassen. Laut Video ist ein Entgelt von 0,10 Euro stündlich für einen Arbeitnehmer die Standardvergütung für produzierte Ware in Bangladesch.

Um solche miserablen Arbeitsbedingungen zu vertuschen, wenden Unternehmen häufig die „Nachhaltigkeit-hat-bei-uns-einen-hohen-Stellenwert-Methode“ an, da Unternehmen somit an keine Rechte gebunden sind und gute Arbeitsbedingungen, Arbeitnehmerrechte usw. vortäuschen können.

Hinzu kommt der anscheinend gute Wille der Unternehmen sich für die „Armen“ und den dort herrschenden „miserablen Bedingungen“ mittels angeblichen effizient erscheinenden Hilfsprojekten einzusetzen. Dabei wird jedoch strengstens darauf geachtet, dass die Kosten für solche Projekte gering gehalten werden, so dass mit einem stets ansteigenden Zuwachs des Bruttoumsatzes gerechnet werden kann.

Das heißt im Klartext: Billige Arbeitnehmer bekommen Dumpinglöhne von rund 0,10 Euro pro Stunde sowie eventuell einmal monatlich Vitaminpräparate, da Mangelernährung ein zentrales Problem in Entwicklungsländern darstellt. Somit ist das Image des Unternehmens gerettet, Kosten niedrig gehalten sowie der Umsatz durch billige Massenware gesteigert.

Video: „Schön, Färber“

Siehe auch:

Die KiK-Story: Auch billig hat seinen Preis