Wer sein Girokonto überzieht, muss bei der Bank oder Sparkasse sehr hohe Dispo- und Überziehungszinsen zahlen. Bankkunden sind gut beraten, wenn sie Bescheid wissen über die Gebühren.

Doch was ist ein Dispo?

Hat ein Bankkunde kein Geld mehr auf dem Konto und belastet es weiter, werden Dispo- und Überziehungszinsen fällig. Doch was ist ein Dispo?

Umgangssprachlich wird der Dispokredit auch nur Dispo genannt. Banken gewähren ihren Kunden für die Überziehung einen Kredit, den Dispositionskredit. Damit kann der Kunde im begrenzten Rahmen, meist in der Höhe von zwei oder drei Monatsgehältern, sein Konto überziehen und bezahlt entsprechende Gebühren dafür. Doch wer sein Konto über diesen Rahmen hinaus überzieht, bezahlt Überziehungszinsen, die noch höher sind.

Wie erfährt der Kunden die Höhe der Dispozinsen?

Was Sie über den Dispokredit wissen sollten, finden Sie in Banken und Sparkassen in entsprechenden Aushängen. Dort ist die Höhe der Dispozinsen angeschlagen, aber auch auf den Internetseiten der Geldinstitute gibt es darüber Informationen. Auskunft geben auch die Bank-Berater oder der Kontoauszug, auf dem man die Konditionen für die fälligen Zinsen nachlesen kann. Für einen Vergleich verschiedener Finanzinstitute gibt es spezielle Internetseiten. Geldinstitute erheben unterschiedliche Dispozinsen in Höhe von sechs bis knapp 17 Prozent, im Schnitt 12,52 Prozent. Kleine und regionale Sparkassen verlangen in der Regel ca. 0,5 Prozentpunkte mehr als überregionale Banken.

Vor- und Nachteile von Dispokrediten

Was ist der Vorteil eines Dispos, und was ist sein Nachteil? Von Vorteil für den Kunden ist, dass das Geld nicht erst aufwändig beantragt werden muss, sondern sofort zur Verfügung steht. Geht mehr Geld auf dem Konto ein, sinken die Zinsen. Der Nachteil des Dispos ist die Höhe der Zinsen, denn dieses sind oft zweistellig. Leider geben hier die Banken die Auswirkungen des Zinstiefs nicht an ihre Kunden zurück. Ein weiterer Nachteil ist, dass die Finanzinstitute die Dispokredite kurzfristig kündigen könne, z.B. wenn ihnen der Kunde nicht liquide erscheint.

Hohe Dispozinsen vermeiden

Um die hohen Zinsen zu vermeiden, vereinbaren manche Verbraucher mit der Bank, dass sie ihr Konto nicht überziehen möchten. Jedoch raten Experten, dass ein Dispo-Rahmen von 500 Euro hilft, falls Beträge abgebucht werden, die man vergessen hat oder die während einer Urlaubsreise auflaufen. Das erspart Mahngebühren, die meist teurer sind, als die Kosten für Dispozinsen. Als Kunde kann man auch im Vorfeld mit der Bank über die Höhe der Dispozinsen verhandeln, um sich gegen die hohen Gebühren abzusichern.

Den Dispokredit vermeiden?

Wer sein Konto dauerhaft überzieht, ist mit einem Dispokredit nicht gut beraten. Dann hilft eher ein Raten- oder Abrufkredit mit niedrigeren Zinsen. Bei einem Ratenkredit zahlt man eine bestimmte Darlehen-Summe zu einem festen Zinssatz in einem festen Zeitraum ab. Beim Abrufkredit, der ähnlich wie ein Dispokredit mit einem Kreditrahmen funktioniert, muss der Kunde monatlich einen bestimmten Betrag zurückzahlen, jedoch zu niedrigeren Zinsen.

Fazit: Ein Dispo ist nichts weiter als ein Kredit der Bank zu hohen Zinsen innerhalb eines bestimmten Geldrahmens. Was Sie über den Dispokredit wissen sollten: Wägen Sie immer genau ab, wenn Sie sich Geld leihen möchten, wo die geringsten Kosten entstehen. Der Dispo ist nicht immer der günstigste Weg.

Grafik: Dispositionskredit auf dem Kontoauszug

Grafik: Dispositionskredit auf dem Kontoauszug

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