Seit knapp zwei Jahren wird an den deutschen Flughäfen um bessere Arbeitsbedingungen gekämpft. Nach den Flugbegleitern und Vorfeldarbeitern, gehen nun auch die 15.000 Beschäftigten des Sicherheitspersonals in den Streik.

Andreas Rech, Vertrauensmann des Düsseldorfer Flughafens, dazu: „Das was wir in den Betreiben erleben, passt eher auf eine Baumwollplantage des vorletzten Jahrhunderts. Dass körperliche Züchtigung abgeschafft ist, ist den Arbeitgebern wahrscheinlich ein Dorn im Auge. Aber wir reden hier über Disziplinierungen von Mitarbeitern, über Dienstpläne, Einsatzzeiten und natürlich auch über deren Existenz!“.

Zwei große Streitpunkte gibt es in der Branche. Zum einen werden je nach Passagieraufkommen unterschiedlich viele Security-Mitarbeiter benötigt. Dies führt zu stundenlangen ungeplanten und oft unbezahlten Pausen für bis zu 50% der Belegschaft, mehrmals wöchentlich. Und auch die Schichtpläne werden oft erst zu Ende des Monats festgemacht und bleiben veränderlich. Flexibilisierung nennen das die Flughäfen. Es könne nicht sein, sagt Katrin Heller von der Flugsicherheit Berlin-Schönefeld, dass der Arbeitgeber sich 24 Stunden an 365 Tagen im Jahr zur Verfügung halten muss.

Und wer bei dieser Strukturierung nicht mitspielt, dem droht die Kündigung, denn und das ist der zweite Punkt der Streiks, fast alle Mitarbeiter haben lediglich auf ein bis zwei Jahre befristete Arbeitsverträge. Arbeitermangel gibt es jedoch nicht, die Flughafen lassen zu jeder zeit Auszubildende in die Stellen nachrücken. Diese bringen durch die steuerlichen Bildungsprämien für den Arbeitgeber einen nicht zu unterschätzenden Nebenertrag.

„Fakt ist ganz einfach, dass die Arbeitgeber gar nicht gezwungen sind, sich Gedanken zu machen um ordentliche Arbeitsbedingungen.“ sagt Andreas Rech weiter „Wichtig ist für den Arbeitgeber, er kann sich hier komplett sanieren. Er saniert sich durch Steuergelder, die natürlich überhaupt nicht für diesen Zweck gedacht sind.“.

Darum werden die Streiks der Flughafenangestellten auch nicht abflachen, so lange die Flughäfen sich nicht um die Belange ihrer Mitarbeiter kümmern, ein Umstand für den die Reisenden in diesem Fall auch ein wenig Geduld aufbringen müssen, denn Ausfälle sind vorprogrammiert.