Die Tarifrunde der Deutschen Post AG wird am 6. Januar 2023 starten. ver.di hat die Entgelttabellen zum 31. Dezember 2022 gekündigt. Nun fordert die Gewerkschaft eine Lohnerhöhung von 15 Prozent für die rund 160.000 Tarifbeschäftigten. 


Tarifabschluss erzielt - Kurze Chronik der Tarifrunde der Deutschen Post AG

11.03.2023: Tarifeinigung bei der Deutschen Post

Die Deutsche Post AG verkündete heute, dass ein Tarifergebnis erzielt werden konnte. Dieses wäre wie folgt:

  • 340 Euro (+11,5 - 16 %) mehr pro Monat für alle Beschäftigten ab 1. April 2024
  • Sonderzahlung von 3.000 Euro über 15 Monate in mehreren Schritten
    • zum 01. April 2023 Inflationsausgleichssonderzahlung von 1.020 Euro (Teilzeitbeschäftigte anteilig)
    • von Mai 2023 bis März 2024 steuer- und abgabenfreie Inflationsausgleichssonderzahlung in Höhe von 180 Euro pro Monat
  • Anspruch auf 13. Monatsgehalt für Neuangestellte nach 30 Tagen Tätigkeit
  • Postzulage wird fortgeschrieben
  • Laufzeit: 24 Monate

21.02.2023: Post droht mit Stellenabbau

Im Rahmen der Tarifverhandlungen der Deutschen Post AG mit den Gewerkschaften drohen die Arbeitgeber mit Stellenabbau und Ausgliederungen. Die Forderungen der Gewerkschaft seien überzogen und nicht realisierbar. Die dritte Tarifverhandlung war ohne Ergebnis geblieben. Die Urabstimmung über einen unbefristeten Streik hat nun begonnen. 

16.02.2023: Urabstimmung am Montag

Die angekündigte Urabstimmung soll ab Montag, den 20.02.2023 bis 08.03.2023 stattfinden. Dabei lässt die Gewerkschaft ver.di über einen unbefristeten Arbeitskampf abstimmen. Das Ergebnis soll am 09.03.2023 bekanntgegeben werden. Sollten sich die Mitglieder für einen Arbeitskampf entscheiden, so drohen Verbrauchern erhebliche Verzögerungen beim Erhalt von Sendungen.

13.02.2023: Gewerkschaft kündigt Urabstimmung an

Die Gewerkschaft ver.di kündigt nach den gescheiterten Tarifverhandlungen, die sich über drei Tage hinwegzogen, eine Urabstimmung über Streikaktionen an.

Die ver.di-Verhandlungsführerin Andrea Kocsis teilt mit:

Das von den Arbeitgebern vorgelegte Angebot ist weit von unseren Forderungen entfernt. Die Arbeitgeber waren nicht bereit, die Reallohneinbußen der Beschäftigten auszugleichen.
Der Vorschlag der Arbeitgeber erhöhe sogar das Risiko weiterer Reallohnverluste.

Die Arbeitgeber hingegen erklären:

"Verdi hat historische Chance verspielt."

10.02.2023: Dritte Tarifrunde gescheitert

Die dritte Tarifrunde der Deutschen Post AG ist gescheitert. Ver.di droht mit weiteren massiven Warnstreiks in den kommenden Tagen.

08.02.2023: Viele Postboten und Angestellte beteiligen sich an Warnstreiks

Millionen Pakete und Briefe bleiben liegen. Grund dafür sind die massiven Warnstreiks auf Bundesebene, zu denen die Gewerkschaft ver.di aufgerufen hat. Rund 15.000 Beschäftigte der Deutschen Post AG folgten dem Aufruf, doppelt so viele wie am Montag.

06.02.2023: Postboten streiken

Kurz vor der dritten Tarifrunde am Mittwoch, den 08.02.2023, setzen viele Postboten nochmal ein Zeichen. Heute und morgen werden viele Postämter bestreikt. Viele Briefe und Pakete bleiben liegen. Die Arbeitgeber kündigten an, am Mittwoch ein Angebot vorlegen zu wollen. Die Forderungen von ver.di von 15 Prozent mehr Lohn lehnen sie jedoch weiterhin als unrealistisch ab.

20.01.2023: Tausende Briefe bleiben liegen

Durch die angekündigten Streiks durch die Gewerkschaft ver.di und den schon streikenden Postangestellten bleiben in Deutschland Tausende Briefe liegen. Verbraucher müssen sich somit in den kommenden Wochen auf größere Verzögerungen beim Brief- und Pakettransport einstellen.

19.01.2023: Zweite Tarifverhandlungen finden statt

Am 18. und 19. Januar 2023 finden die zweiten Tarifverhandlungen für die Beschäftigten der Deutschen Post AG statt. Bisher konnte keine Annäherung erzielt werden. Warnstreiks werden wahrscheinlicher.

06.01.2023: Auftakt der Tarifrunde

Heute hat die Tarifrunde für die Beschäftigten der Deutschen Post AG begonnen. Es konnte keine Annäherung zwischen Arbeitgeber und Gewerkschaften erzielt werden. Die nächsten Tarifverhandlungen folgen am 18./19. Januar 2023.

15 Prozent mehr Lohn müssen sein

Zwölf Monate soll die Laufzeit des neuen Tarifvertrages dauern. Wenn es nach ver.di ginge, soll darin eine Entgelterhöhung von 15 Prozent für die rund 160.000 Beschäftigten der Deutschen Post AG verankert werden. Ebenso sollen die Ausbildungsvergütungen sowie die Entgelte der Studierenden in jedem Ausbildungsjahr um 200 Euro pro Monat angehoben werden. Dies wurde von der zuständigen ver.di-Tarifkommission in Berlin am 21. November 2022 beschlossen.

Briefkästen der Deutsche Post AG

Bild: patricksommer |  Tarifrunde bei der Deutschen Post AG 2023: ver.di fordert für die Beschäftigten 15 Prozent mehr Lohn.

Postzulage soll für Beamte fortgeschrieben werden

Für die rund 22.000 Beamten soll die sogenannte Postzulage fortgeschrieben werden. Die Postzulage gilt als eine Sonderzulage für Bundesbeamte.

Befragung der ver.di-Mitglieder war eindeutig

Vor der Verkündung der Tarifforderungen hatte die Dienstleistungsgewerkschaft im Zeitraum vom 17. Oktober bis 15. November 2022 ihre ver.di-Mitglieder, die bei der Deutschen Post AG tätig sind, zu den Forderungen befragt. Bundesweit haben sich 43.139 Mitglieder beteiligt, die größtenteils einen Inflationsausgleich und eine darüber hinausgehende Entgeltsteigerung erwarten. Erst vor Kurzem hatte die Deutsche Post AG erklärt, ihren Gewinn, den sie letztes Jahr eingefahren hat, erneut übertrumpfen zu können. 

Das sagt die Gewerkschaft ver.di zu den Forderungen

Die stellvertretende ver.di-Vorsitzende und Verhandlungsführerin Andrea Kocsis erklärt:

"Unsere Mitglieder erwarten den Inflationsausgleich und darüber hinaus eine Beteiligung am Unternehmenserfolg. Sie haben in den letzten Jahren unter höchsten Belastungen gearbeitet und brauchen diese deutliche Lohnsteigerung auch, um ihren Lebensunterhalt sichern zu können"


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