In Norddeutschland gehen die Warnstreiks im öffentlichen Dienst weiter. Allerdings beschränken sich die Streikaktionen auf bestimmte Regionen. Ein flächendeckender Streik ist bisher nicht in Sicht. Die Gewerkschaft ver.di fordert im aktuellen Tarifkonflikt sechs Prozent mehr Lohn für die rund 2,14 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst. Zudem sollen Auszubildende 100 Euro mehr Geld erhalten. Die Arbeitgeber lehnten bisher die Forderungen als zu übertrieben ab und legten stattdessen ein Angebot von drei Prozent Lohnerhöhung vor, was die Gewerkschaften wiederum ablehnten.

Warnstreiks in Mecklenburg-Vorpommern

Ver.di rief erneut zu Warnstreiks auf. Dieses Mal in Mecklenburg-Vorpommern. In Rostock, Greifswald, Stralsund, in den Regionen der Mecklenburgischen Seenplatte  und der Landkreise Vorpommern-Rügen sowie in mehreren Bundeswehrstandorten legten rund 400 Beschäftigte von Bund und Kommunen die Arbeit nieder. Die Streikaktionen fanden vor dem Gewerkschaftshaus in Stralsund statt. In Schwerin legten bisher rund 100 Beschäftigte die Arbeit nieder.

Kitas in Schleswig-Holstein ab dem 21. April 2016 von Streiks betroffen

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) rief ihre Mitglieder ebenfalls auf, sich am 21. April 2016 an den Warnstreiks zu beteiligen. Dies bedeutet, dass die Kitas ab diesem Tag ebenso betroffen sein können und sich Eltern um Alternativen für die Kinderbetreuung kümmern müssen. Die GEW rief besonders Erzieher und Sozialarbeiter auf, bei den Warnstreiks mitzumachen. Schwerpunkte sollen dabei auf Kiel, Neumünster, Norderstedt und die Kreise Pinneberg und Steinburg gelegt werden.

Erste Streiks in Niedersachsen am 21. April 2016: Üstra will Arbeit niederlegen

Ver.di hat auch in Niedersachsen zu Streikaktionen aufgerufen. In den kommenden Tagen sollen explizit bestimmte Regionen bestreikt werden. Zwei Tage nach der Eröffnung der Messe in Hannover wollen die Beschäftigten der Verkehrsbetriebe Üstra in Hannover die Arbeit niederlegen. Für Messebesucher und alle Pendler heißt dies, dass ab dem 21. April 2016 die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel eingeschränkt sein kann. Am 26. April 2016 hingegen sollen keine öffentlichen Verkehrsmittel genutzt werden können, denn an diesem Tag sollen ganztägig keine Busse und Bahnen fahren.

Auch die Mitarbeiter des Klinikums Region Hannover wollen ihre Arbeit niederlegen. Dabei wird der Startschuss auf den 21. April 2016 gelegt. Notfälle sollen trotzdem behandelt werden. Von Streikaktionen betroffen sind unter anderem ebenso die Region Hannover, insbesondere Hannover selbst, sowie die Landkreise Schaumburg, Holzminden, Hildesheim und Hameln-Pyrmont.

Streikaktionen in Hamburg am Freitag, den 22. April 2016

In Hamburg hingegen sollen am Freitag die ersten zwei Kundgebungen von Beschäftigten der "Arbeitsrechtlichen Vereinigung Hamburg" (AVH) stattfinden. Zu dem Verband gehören unter anderem die Stadtreinigung, die Bücherhallen sowie die Elbkinder-Kitas an.