Die Überschuldung in Deutschland ist gemäß dem Creditreform Schuldneratlas zum vierten Mal in Folge bei Privatpersonen angestiegen. Für Deutschland wurde eine Überschuldungsquote von 10,04 Prozent zum 01. Oktober gemessen. Diese ist durch den Bevölkerungswachstum leicht gesunken. Gemäß dem Schuldneratlas sind über 6,9 Millionen Personen ab 18 Jahren überschuldet. Dies entspricht einem Zuwachs von 0,9 Prozent, also rund 65.000 Personen, gegenüber dem Jahr 2016.   

Grafik: Überschuldungsquote in Deutschland 2017

Die nachfolgende Grafik zeigt die Überschuldung in Deutschland nach Bundesländern im Jahr 2017.

Berschuldung 2

Quelle: Creditreform

Osten ist stärker überschuldet als der Westen

Die Überschuldungsquote in Höhe von 10,42 Prozent (- 0,1 %) liegt in Ostdeutschland (ohne Berlin) zum sechsten Mal in Folge über dem Westwert von 9,97 Prozent (- 0,03 %). Im Osten sind rund 1,12 Millionen Personen verschuldet, im Westen hingegen 5,79 Millionen Bürger, wie aus dem Schuldneratlas 2017 von Creditreform hervorgeht.

Sind Sie überschuldet? Machen Sie jetzt den Selbstcheck!

  1. Machen Sie eine Auflistung Ihrer monatlichen Ausgaben. Zu den Ausgaben gehören alle Kosten, die Sie haben, wie Mietzahlungen, Telefon- und Mobilrechnungen, Versicherungspolicen, Kreditraten, Unterhaltsverpflichtungen, GEZ-Gebühren, Nahrungsmittel, Stromkosten, Autoversicherungen und Steuern, Tankrechnungen, Abonnements usw.
  2. Nun listen Sie Ihre Einnahmen auf. Zu den Einnahmen gehören aller Gelder, die einfließen, wie Gehalt und Lohn, Besoldung, Rente, Witwenrente, Waisenrente, Erwerbsminderungsrente, Arbeitslosengeld, Unterhalt, Kindergeld, Mieteinnahmen usw.
  3. Jetzt vergleichen Sie den Wert der Ausgaben mit den Einnahmen. Übersteigt der Wert der Ausgaben den Wert der Einnahmen, so könnten Sie überschuldet sein. Übersteigt der Wert der Einnahmen den Wert der Ausgaben, so scheint alles im grünen Bereich zu sein.

Was kann man gegen eine Überschuldung tun? Einige Ratschläge.

  1. Sämtliche Kosten, die gemeinsam gemacht wurden, zusammen mit dem Ex-Partner aufteilen.
  2. Teure Dispositionskredite durch günstigere Kredite umschulden.
  3. Wenn Kinder mit im Spiel sind, sofort Unterhalt verlangen.
  4. Ausgaben versuchen, weitestgehend zu minimieren. Dazu gehören auch der Verzicht auf teure Restaurants, Partygänge, teure Kleidungsstücke und das neueste Mobiltelefon.
  5. Einnahmen durch zusätzliches Geld erhöhen. Vielleicht haben Sie Anspruch auf Wohngeld? Können Sie einen Kindergeldzuschuss erhalten? Haben Sie Anspruch auf ein Landesbetreuungsgeld für Ihre Kinder? Prüfen Sie sämtliche Möglichkeiten von zusätzlichen Einnahmen.
  6. Nehmen Sie zusätzliche Jobs an. Wenn Sie die Möglichkeit haben, Ihre Arbeitszeit aufzustocken, dann tun Sie dies. Auch die Möglichkeit einer 450 Euro-Stelle sollte man nicht gleich abwägen. Bedenken Sie: Zusätzliche Einnahmen können Ihre Schulden schneller schmelzen lassen.
  7. Nehmen Sie Abstand von Kreditkartenkäufen. Somit haben Sie mehr Überblick über Ihre Finanzen. Kreditkarten verleiten häufig zum Kauf. Seien Sie hier besonders wachsam.
  8. Versuchen Sie, Telefonkosten im Zaum zu behalten. Lassen Sie sich nicht zu zusätzlichen Kosten verleiten.
  9. Sollten Sie Ihre Überschuldung und Ihre Schulden nicht in den Griff bekommen, so nehmen Sie einen Schuldnerberater in Anspruch!

Video: Wenn die Eltern überschuldet sind

Quelle: youtube-nocookie.com

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