Das Tarifergebnis aus dem öffentlichen Dienst wird auch auf die Beamten in Hessen übertragen. Zudem erhalten sie ein Jobticket für den öffentlichen Personennahverkehr.

Wie der Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier und Innenminister Peter Beuth sowie der Fraktionsvorsitzende Michael Boddenberg (CDU) und Mathias Wagner (Bündnis 90/Die Grünen) mitteilten, erhalten die rund 45.000 Landesbeschäftigten und auch die 90.000 Beamten sowie Versorgungsempfänger in Hessen zum 01. Juli 2017 eine Anhebung der Bezüge um zwei Prozent. Zum 01. Februar 2018 soll eine weitere Anhebung der Besoldung zeitgleich mit den Angestellten im öffentlichen Dienst um 2,2 Prozent erfolgen.

Die wichtigsten Neuerungen für Beamte in Hessen:

  • Erhöhung der Besoldung um 2,0 Prozent ab dem 1. Juli 2017
  • Einführung einer Sozialkomponente von mindestens 75 Euro
  • Erhöhung der Besoldung um 2,2 Prozent ab dem 1. Februar 2018
  • Verkürzung der Arbeitszeit auf 41 Stunden pro Woche, dabei bleibt das  Lebensarbeitszeitkonto erhalten
  • Jobticket Beamte Hessen: Einführung eines Jobtickets für Beamte in Hessen für den öffentlichen Personennahverkehr ab dem 1. Januar 2018

„Mit diesem Lohnplus und dem Jobticket haben die Beamtinnen und Beamten einen guten, realen Einkommenszuwachs. Das Land Hessen hat im Haushaltsjahr 2016 keine neuen Schulden gemacht. Aufgrund der guten Haushaltslage haben wir uns entschlossen, den neuen Hessen-Tarif auf alle Landesbediensteten zu übertragen. Damit wollen wir die wertvolle Arbeit, die Beamte und Angestellte tagtäglich im Dienste des Landes leisten, besonders anerkennen. Auch die Beamtinnen und Beamten profitieren damit von dem maßgeschneiderten Tarifabschluss, der neben einem kräftigen Lohnplus auch zahlreiche weitere Verbesserungen bringt und gleichzeitig im Einklang mit unserer Schuldenbremse und der Verpflichtung des verantwortungsbewussten Haushaltens steht“, teilte der Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier mit.

Jobticket Beamte Hessen: Kostenfreie Nutzung des öffentlichen Personennah- und Regionalverkehrs

Das Jobticket für Beamte in Hessen gilt zu jeder Tages- und Nachtzeit für ganz Hessen für den Nah- und Regionalverkehr. Dazu gehören auch Busse, Straßenbahnen, U-Bahnen, S-Bahnen und auch Regionalbahnen. Nicht dazu gehören Züge des Fernverkehrs wie IC und ICE.

„Die kostenfreie Nutzung des öffentlichen Personennah- und Regionalverkehrs bringt weitere finanzielle Vorteile für die Bediensteten und macht die Arbeit für das Land noch attraktiver“, erklärte  Volker Bouffier diesbezüglich.

Der Personennahverkehr in Hessen kann von den Beamten mit dem Jobticket kostenfrei benutzt werden. Dieser gliedert sich wie folgt:

  • Nahverkehr in Darmstadt
  • Nahverkehr im Landkreis Darmstadt-Dieburg
  • Nahverkehr Dillenburg/Herborn
  • Eisenbahnen in Nordhessen
  • Nahverkehr in Frankfurt am Main
  • Nahverkehr in Gießen
  • Nahverkehr in Hanau
  • Nahverkehr in Kassel
  • Nahverkehr im Main-Kinzig-Kreis
  • Nahverkehr in Marburg
  • Nahverkehr in Offenbach am Main
  • Nahverkehr in Wetzlar
  • Nahverkehr in Wiesbaden

Der einzelne Nahverkehr der entsprechenden Region untergliedert sich wiederum in Vorortbahnen, Omnibussen, Straßenbahnen, Nachtbussen, Oberleitungsbussen, SkyLine (Frankfurt am Main) und U-Bahnen. Diese Nahverkehrsmittel können problemlos kostenfrei mit dem Jobticket Hessen benutzt werden.

Sozialkomponente für niedrigere Besoldungsgruppen

Des Weiteren erhalten niedrigere Besoldungsgruppen eine Sozialkomponente für das erste Jahr, was bedeutet, dass 75 Euro im ersten Jahr hinzugerechnet werden. Eine Sozialkomponente wird auch dann für Beamte in Hessen gezahlt, wenn die Erhöhung von zwei Prozent ein niedrigeres Ergebnis abwerfen würde.

Kürzere Arbeitszeiten für Beamte in Hessen

Ab dem 1. August wird die Arbeitszeit der Hessischen Beamten von 42 Stunden auf 41 Stunden reduziert. Das Lebensarbeitszeitkonto bleibt dabei erhalten. Das zeitliche Guthaben kann dann flexibel eingesetzt werden. Zum Beispiel für familiäre Feiern, Geburtstage, Hochzeiten, Taufen usw.

Ebenso möglich ist der Einsatz der angesparten Stunden, um früher in Pension gehen zu können. „Die Landesregierung setzt mit dieser Entscheidung für mehr Geld und weniger Arbeitszeit bewusst ein Zeichen für unsere tüchtigen Beamtinnen und Beamten. Aufgrund vermehrter Einstellungen und der vorausschauenden Finanzpolitik dieser Landesregierung ist diese Entscheidung auch haushalterisch vertretbar“, teilte Innenminister Peter Beuth mit.