Am 17. Januar 2018 kam es zu Streikaktionen auf dem Berliner Bebelplatz gegenüber der Humboldt Universität. Es hatten sich etwa 1.000 studentische Beschäftigte der Berliner Hochschulen zusammengefunden, die den Aufrufen der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) sowie der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di folgten.

Ergebnislose Tarifverhandlungen zum TVStud

Grund dafür waren fünf Tarifverhandlungen zum TVStud in Folge, die bisher ergebnislos blieben. Die Forderungen nach einer Anhebung des Stundenlohns auf 14 Euro sowie eine dynamische Gehaltsanpassung an den öffentlichen Dienst wurden von den Arbeitgebern bisher nicht angenommen - obwohl es Zeit für eine Lohnerhöhung wäre, denn die letzte Anhebung ist schon 17 Jahre her.

Erste Warnstreiks seit 32 Jahren

Der ver.di-Verhandlungsführer, Mathias Neis, teilte diesbezüglich mit: „Es ist der erste Warnstreik von studentischen Beschäftigten seit 32 Jahren. Der letzte Streik war 1986 ebenfalls in Berlin. Wir wollen nun da ansetzen, wo die Kolleginnen und Kollegen damals aufgehört haben: bei einem neuen Tarifvertrag.“ Tom Erdmann, Vorsitzender der GEW Berlin, sprach zudem von einem Reallohnverlust von fast 30 Prozent. Die geforderte Lohnerhöhung entspricht demnach noch nicht einmal ein tatsächliches Plus für die Beschäftigten, sondern lediglich einem Inflationsausgleich seit 2001.

Arbeitgeber legen kein verbessertes Angebot vor

Der Tarifvertrag für studentische Beschäftigte in Berlin, kurz TVStud, stellt den einzigen Tarifvertrag dieser Art in Deutschland dar. Die Arbeitgeber hatten bisher kein adäquates Angebot vorgelegt. Bisher sahen diese eine Anhebung des Stundenlohnes von 10,98 Euro auf 12,13 Euro zum 01. Januar 2018 vor. Eine weitere Anhebung sollte zum 01. Januar 2020 auf 12,35 Euro und eine dritte Anhebung zum 01. Januar 2022 auf 12,50 Euro folgen, allerdings ohne eine Jahressonderzahlung, ein Weihnachtsgeld, wie im öffentlichen Dienst üblich, und ohne eine weitere Lohnentwicklung.

Ganztägige Warnstreiks vom 23. bis 25. Januar 2018

Es wurde demnach nun zu erneuten ganztägigen Warnstreiks aufgerufen werden. Diese sollen vom 23. bis 25. Januar 2018 stattfinden. Insgesamt sind mehr als 8.000 studentische Beschäftigte an der Freien Universität Berlin, der Technischen Universität Berlin, der Hochschule für Musik Hanns Eisler, der Humboldt-Universität zu Berlin, der Universität der Künste Berlin, der Beuth Hochschule für Technik Berlin, der Alice Salomon Hochschule Berlin, der Hochschule für Technik und Wirtschaft, der Hochschule für Wirtschaft und Recht, der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch und der Kunsthochschule Berlin Weißensee dazu aufgefordert, sich an den Streikaktionen zu beteiligen.

 

Weiterführende Informationen

Pfeil RotTarifabschlüsse im öffentlichen Dienst 2018

 

Quelle: ver.di