Am 23. Januar 2023 wird der Marburger Bund (MB) zusammen mit der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) für die rund 60.000 Ärzte an den kommunalen Krankenhäusern in die erste Verhandlungsrunde gehen. Dabei sind rund 13 Prozent mehr Gehalt gefordert. 


Ärzte Tarifrunde 2023

Für wen wird verhandelt?

Es wird für mehr als 60.000 Ärzten bei den Arbeitgebern kommunaler Krankenhäuser in Deutschland verhandelt, die Mitglied eines kommunalen Arbeitgeberverbandes unter dem Dach der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) sind. 

Es geht um welchen Tarifvertrag? 

  • TV-Ärzte/VKA

Was wird gefordert?

  • Anhebung der Ärztegehälter ab 1. Januar 2023 im Umfang der „kumulierten monatlichen Inflationsentwicklung seit Oktober 2021 zuzüglich 2,5 Prozentpunkte" (die Gewerkschaft geht von einer monatlichen Inflationsentwicklung von 10,4 % aus)
  • Entgeltanhebung um 13 %

Verhandlungstermine

Es wird an folgenden Terminen verhandelt:

  • 23. Januar 2023
  • 13./14. Februar 2023
  • 4./5. April 2023
  • 26./27. April 2023
  • 22. Mai 2023

+++ Verlauf der Tarifrunde +++

24.05.2023: Tarifergebnis erzielt

Die fünfte Tarifrunde brachte ein Tarifergebnis. Dieses sieht wie folgt aus:

  • 8,8 Prozent mehr Gehalt in zwei Schritten für Ärzte in kommunalen Kliniken
    • 4,8 Prozent zum 1. Juli 2023
    • 4,0 Prozent zum 1. April 2024
  • steuerfreie Sonderzahlung in zwei Schritten in Höhe von insgesamt 2.500 Euro netto
    • 2023: 1.250 Euro
    • 2024: 1.250 Euro
  • Bereitschaftsdienstentgelte erhöhen sich im gleichen prozentualen Umfang wie das Entgelt
  • Laufzeit: 18 Monate
  • neue Verhandlungen: frühestens ab 1. Juli 2024 

Christian Twardy, Verhandlungsführer des Marburger Bundes äußert sich zufrieden:

"Es ist dem großen Engagement unserer Mitglieder zu danken, dass die VKA nun endlich Einigungsbereitschaft gezeigt hat. Wir haben erreichen können, dass die Ärztinnen und Ärzte bereits in diesem Jahr ein substanzielles Gehaltsplus erhalten – zusätzlich zu einer ersten Tranche des Inflationsausgleichsgeldes. Dagegen haben sich die Arbeitgeber lange gewehrt und eine lineare Erhöhung auf das nächste Jahr verschieben wollen. Auf der Habenseite verbuchen wir auch die vergleichsweise kurze Laufzeit bis zum 30. Juni 2024, die uns in die Lage versetzt, danach wieder über wesentliche Regelungen des Tarifvertrages zu verhandeln. Die Einmalzahlung zu akzeptieren, fällt schwer, weil sie zurückliegende Preissteigerungen nur teilweise kompensieren kann und den Umfang der linearen Gehaltserhöhung schmälert. In der Gesamtbetrachtung aber halten wir den jetzt gefundenen Kompromiss insbesondere auch wegen der kurzen Laufzeit für vertretbar und werden ihn unseren Tarifgremien zur Annahme empfehlen."

23.05.2023: Die fünfte Tarifrunde geht weiter

Die fünfte Tarifrunde wird heute fortgesetzt. Am Vortag konnte kein Ergebnis erzielt werden. Jedoch heißt es, dass eine Chance auf eine Einigung bestünde.

22.05.2023: Die fünfte Tarifrunde beginnt

Heute um 10 Uhr beginnt die fünfte Tarifrunde für die rund 55.000 Ärzte an den kommunalen Krankenhäusern. 

10.05.2023: Ärzte legen ihre Arbeit nieder

In Niedersachsen haben rund 600 Ärzte an kommunalen Krankenhäusern laut Marburger Bund ihre Arbeit am 9. Mai 2023 niedergelegt. Einige geplante Behandlungen sind dadurch ausgefallen. In anderen Bundesländern wird ebenso gestreikt.

03.05.2023: Warnstreiks für den 9. Mai 2023 angekündigt

Die vierte Tarifrunde ging am 26. / 27. April 2023 ergebnislos zu Ende. Die Arbeitgeber legten zwar ein Angebot von signifikanten Entgelterhöhungen und eine Einmalzahlung von 3.000 Euro vor, doch der Marburger Bund lehnte dies ab. Stattdessen kündigte er nun Warnstreiks für den 9. Mai 2023 an kommunale Krankenhäuser an. Die nächste Verhandlungsrunde wird am 22. Mai 2023 stattfinden.

05.04.2023: Dritte Verhandlungsrunde für Ärzte ergebnislos

Die dritte Verhandlungsrunde der Ärzte an kommunalen Krankenhäusern ist ergebnislos zu Ende gegangen. Der Marburger Bund wies das Angebot der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) als "völlig indiskutabel" zurück. 

So sieht das Angebot der VKA aus:

  • + 2 % mehr Geld ab 1. Januar 2024 
  • Einmalzahlung zum 1. Juni und 1. Dezember, insgesamt unter 3.000 Euro

Das fordert der Marburger Bund:

  • + 2,5 % mehr Gehalt
  • Inflationsausgleich ab Oktober 2021

Die vierte Verhandlungsrunde wird am 26. und 27. April für die rund 55.000 Ärzte angesetzt. Warnstreiks sind nicht ausgeschlossen.

15.02.2023: Zweite Tarifrunde bleibt ergebnislos

Auch die zweite Verhandlungsrunde für die rund 60.000 Ärzten an den kommunalen Krankenhäusern ist nach den angesetzten zwei Verhandlungstagen am 13. und 14. Februar ergebnislos zu Ende gegangen. Die dritte Verhandlungsrunde ist für den 4. und 5. April 2023 geplant.


Ärzte Tarifrunde 2021 / 2022

Am 16. November 2021 wird der Marburger Bund (MB) zusammen mit der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) für die rund 55.000 Ärzte an den kommunalen Krankenhäusern in die zweite Verhandlungsrunde gehen. Dabei sind 5,5 Prozent mehr Gehalt sowie Verbesserungen bei der Rufbereitschaft und den Bereitschaftsdiensten gefordert. Außen vor bleiben Ärzte an Gesundheitsämtern, den sogenannten ÖGD-Ärzte. Diese sollen - wenn es nach den kommunalen Arbeitgebern geht - keinen eigenen Tarifvertrag erhalten. Anders hingegen verlief die bereits stattgefundene Tarifrunde für die Vivantes-Ärzte. Diese können sich über insgesamt 6,5 Prozent mehr Entgelt freuen. 

04.05.2022: Tarifergebnis steht: 3,35 % mehr Gehalt

Die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) und die Gewerkschaft Marburger Bund haben sich nach insgesamt sieben Sondierungs- und Verhandlungsrunden auf einen Tarifabschluss für die rund 60.000 Ärzte an den kommunalen Krankenhäusern TV Ärzte /VKA) geeinigt. 

Im Detail sieht das Tarifergebnis Folgendes vor:

Gehalt

  • Gehaltserhöhung um 3,35  rückwirkend zum 01. Oktober 2021 bis 31. Dezember 2022

Urlaub

  • 1 Urlaubstag mehr ab dem 1. Januar 2022 
  • 1 weiteren Urlaubstag mehr für Ärzte mit mehr als 29 Bereitschaftsdiensten im Kalenderhalbjahr ab 01. Januar 2023

Rufbereitschaft

  • ab 1. Juli 2022 dürfen pro Kalendermonat nicht mehr als 13 Rufbereitschaftsdienste und Dienste, die der Patientensicherheit dienen, geleistet werden. Ein Rufbereitschaftsdienst umfasst höchstens 24 Stunden. 
  • Zuschlag von 10 % zusätzlich zum Rufbereitschaftsentgelt ab dem 14. Rufbereitschaftsdienst je Kalendermonat sowie für jeden weiteren dritten Dienst weitere 10 %. 

Überstunden

  • weiterer Zuschlag für Zeit zwischen 0 und 6 Uhr zusätzlich zu dem Entgelt für Überstunden sowie für etwaige Zeitzuschläge
  • Ausgleich des Zuschlags in Freizeit möglich

Bereitschaftsdienst

  •  nur bis zu vier Bereitschaftsdienste ab 1. Januar 2023

Freie Wochenenden

  • Arbeitsleistung nur an zwei Wochenenden pro Monat ab 1. Januar 2023


Tarifrunde für den TV Ärzte/VKA erneut vertagt

Die am 15.02.2022 stattgefundene Tarifrunde für die etwa 60.000 Ärzte an kommunalen Krankenhäusern ist erneut vertagt. Es kam zum wiederholten Male zu keiner Einigung. Allerdings konnte zumindest bei einigen Themen eine Annäherung erreicht werden.

Tarifrunde 2021 für Ärztinnen und Ärzte an kommunalen Krankenhäusern (TV Ärzte/VKA)

Am 14. Oktober 2021 begann die Tarifrunde 2021 für die Ärzte an kommunalen Krankenhäusern, die von der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) und die Gewerkschaft Marburger Bund geführt wird. Die erste und zweite Verhandlungsrunde am 16. November 2021 wurden ergebnislos auf den 16. Dezember vertagt. Trotz Angebots durch die Arbeitgeber bleibt auch dieser Tarifverhandlungstermin ergebnislos. Gefordert werden von der Gewerkschaft Marburger Bund für die rund 55.000 Ärztinnen und Ärzte an den kommunalen Krankenhäusern folgende Eckpunkte:

  • + 5,5 % zum 01.10.2021
  • Laufzeit 12 Monate
  • Neuregelung der Rufbereitschaft
  • Anhebung des Zuschlags zur Rufbereitschaft
  • Bereitschaftszeit oder Rufbereitschaft an höchstens 2 Wochenenden im Kalendermonat
  • weiterer Dienst nur im Notfall

Die Arbeitgeber lehnten in der ersten Verhandlungsrunde die Forderungen als nicht finanzierbar ab.

Im Laufe der dritten Verhandlungsrunde legten die Arbeitgeber ein Angebot vor. Dieses sah folgende Eckpunkte vor:

  • Laufzeit: 1. Oktober 2021 – 31. Dezember 2024
  • Lineare Gehaltserhöhung:
    • ab dem 1. Januar 2023 um 1,65 Prozent und
    • ab dem 1. Januar 2024 um weitere 1,65 Prozent
  • Corona-Sonderzahlung: 1.200 Euro (Auszahlung mit dem März-Entgelt 2022)
  • Verbesserungen der Regelungen für Rufbereitschaft und Bereitschaftsdienste

Die Gewerkschaft lehnte das Angebot als unzureichend ab.

Ärzte im Einsatz - oft unter Dauerstress

Bild: Ärzte im Einsatz - oft unter Dauerstress

Tarifrunde für Ärzte im Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD-Ärzte)

Bereits seit längerer Zeit wird für die Ärztinnen und Ärzte ein arztspezifischer Tarifvertrag gefordert, der die Ärzte mit ihren Kollegen in den kommunalen Krankenhäusern sowie im Medizinischen Dienst der Krankenver­sicherung gleichstellt. Nun haben sich der Marburger Bund (MB) und der Bundes­verband der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (BVÖGD) an die Länderminister für Ge­sundheit und Finanzen gewandt, um dieser Forderung erneut Ausdruck zu verleihen.

Bereits im vergangenen September hatten der Bund und die Länder eine Förderung des ÖGDs mit einem "Pakt für den Öffent­li­chen Gesundheitsdienst" beschlossen. Dabei wurde der Fokus insbesondere auf eine verbesserte Personalgewinnung gelegt. Zudem sollte ein Tarifvertrag geschaffen werden, denn Fachärzte im ÖGD verdienen etwa 1.500 Euro weniger als Ärzte an kommunalen Krankenhäusern. 

Tarifergebnis für ärztliche Beschäftigte bei Vivantes 2021 (Vivantes-Ärzte)

Rückwirkend zum 01.05.2021 soll der neue Tarifabschluss für die rund 2.500 bei Vivantes beschäftigten Ärzte gelten, der am 27.10.2021 von der Ärztegewerkschaft Marburger Bund, dem Kommunalen Arbeitgeberverband Berlin (KAV Berlin) und Vivantes erzielt wurde. 

Dabei wurden folgende Eckpunkte festgelegt:

  • Entgelterhöhung von insgesamt 6,3 % 
  • Laufzeit 32 Monate
  • + 1,8 % rückwirkend zum 01.06.2021
  • + 2,5 % ab 01.05.2022 
  • + 2,0 % zum 01.01.2023

Zudem gibt es Verbesserungen im Bereitschaftsdienstentgelt, der Wechselschicht- und Schichtzulage sowie der Einsatzzuschläge im Rettungsdienst.