Tarifverhandlung Chronologie

Die Tarifrunde 2017 für den öffentlichen Dienst der Länder (TV-L) ist eingeläutet. Hierbei geht es um die allgemeine Lohnerhöhung für ca. eine Million Arbeitnehmer. Das sind in erster Linie ca. 200.000 angestellte Lehrerinnen und Lehrer an staatlichen Schulen sowie Beschäftigte im öffentlichen Dienst der Länder wie im Sozial- und Erziehungsdienst.

Tariferhöhung TV-L 2017 - 17.02.2017

Abschluss in der Tarifrunde 2017: die über 800.000 Länderbeschäftigten bekommen deutlich mehr Geld

Beschäftigte im öffentlichen Dienst der Länder erhalten in diesem und im kommenden Jahr in zwei Stufen eine Gehaltserhöhung, gesamt 4,35 statt 6 Prozent mehr Geld.

  • Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit von zwei Jahren. 24 Monate: 01.01.2017 bis 31.12.2018
  • Rückwirkend zum 1. Januar 2017: Anhebung der Gehälter um 2,0 Prozent, mindestens um 75 Euro als soziale Komponente
  • zum 1. Januar 2018: weitere Erhöhung der Gehälter um 2,35 Prozent
  • zum 1. Januar 2018 und 1. Oktober 2018: schrittweise Einführung der Stufe 6 für die Entgeltgruppen 9 bis 15.

Resultate für Beschäftigte im Sozial- und Erziehungsdienst und Pflegebereich

  • Schaffen einer Prozessvereinbarung: Diese legt fest, wie künftig über die neue Entgeltverordnung der Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst und Pflegebereich verhandelt wird.
  • Bis die Einigung erreicht ist (voraussichtlich in Tarifrunde 2019), gibt es für die betreffenden Beschäftigten pauschal mehr Gehalt: für Sozialarbeiter von 50 bis 100 Euro mehr monatlich, für Erzieherinnen und Leitungen von Kitas 80 Euro.

Resultate für Auszubildende

  • zweistufige Erhöhung der Vergütung um jeweils 35 Euro
  • 29 Tage Urlaub im Jahr

Es gab keine Einigung darüber, wie die schulischen Ausbildungsgänge in den Geltungsbereich der Tarifverträge der Azubis einbezogen werden. Das wird noch dauern.

„Wir haben ein Ergebnis mit deutlichen Reallohnsteigerungen erzielt. Insgesamt ist das ein positives Ergebnis!“ Frank Bsirske, ver.di-Vorsitzender und Verhandlungsführer

Chronologie zur Tarifrunde 2017

Warten auf die dritte Tarifrunde

Am 16. / 17. Februar 2017 wird die dritte Tarifrunde in Potsdam stattfinden. Bis dahin soll es weiter zu Warnstreiks kommen. Die dritte Tarifrunde soll die letzte Verhandlungsrunde sein. Sofern es zu einem Ergebnis kommen wird, wird dieses vor Ort auch gleich bewertet und angenommen. Danach sind die Gewerkschaftsmitglieder gefragt, ob sie mit diesem Ergebnis einverstanden sind.

Tarifrunde 2017: Eine Chronologie

Warnstreiks weiten sich bundesweit aus

9. Februar 2017: Warnstreik mit 8.000 Beschäftigten

In fast allen Bundesländern folgen Zehntausende Beschäftigte den angekündeten Warnstreiks der Gewerkschaften am 09. Februar 2017. Bisher ohne Erfolg. In Nordrhein-Westfalen gingen rund 8.000 Beschäftigte auf die Straße, in Hamburg etwa 3.000 und in Niedersachsen und Bremen insgesamt rund 2.800. Am 16. und 17. Februar werden die Verhandlungen in Potsdam weitergeführt

Warnstreiks im Norden Deutschlands

9.Februar 2017: NRW Warnstreik und Demonstrationstag

Am 02. Februar 2017 wird vornehmlich im Norden Deutschlands gestreikt. In der nächsten Woche soll es auch Warnstreiks in den südlichen Bundesländern geben.

Lehrkräfte ziehen in den Streik

In Niedersachsen starten die Warnstreiks am 01. Februar 2017, wobei sich überwiegend Lehrkräfte beteiligen. Die GEW hat ihre rund 10.000 Mitglieder dazu aufgerufen.

Zweite Tarifrunde ergebnislos

1. Februar 2017: Zweite Runde ohne Ergebnis: ver.di plant Warnstreiks

Die zweite Tarifrunde am 30. / 31. Januar 2017 bleibt wie die erste Tarifrunde ergebnislos. Die Forderungen nach 6 % mehr Lohn für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst der Länder (TV-L) wird von den Arbeitgebern zurückgewiesen. Die Gewerkschaften kündigen Warnstreiks an, sofern die Arbeitgeber kein akzeptables Angebot vorlegen sollten. Die Arbeitgeber legen kein weiteres Angebot vor. „Die Höhe eines Lohnabschlusses, einer sozialen Komponente für die unteren und mittleren Einkommensgruppen, strukturelle Verbesserungen für weitere Gruppen – all das ist auch nach zwei Verhandlungsrunden völlig offen geblieben“, teilte Bsirske, ver.di-Chef, mit. „Also es gibt kein Angebot. Jetzt müssen sich die Beschäftigten in den Betrieben einmischen“, sagte Bsirske.

Erste Tarifrunde ohne Ergebnis

19.Januar 2017: Auftakt der Verhandlungen ohne Ergebnis

Der Beginn der Tarifverhandlungen in Berlin brachte bereits am ersten Tag keine Ergebnisse, denn die Arbeitgeber haben kein entsprechendes Angebot vorgelegt. Jedoch sprach der ver.di-Vorsitzende davon, dass beide Seiten Interesse an Verhandlungen hätten.

Forderungen für die Tarifrunde 2017 bekannt gegeben

Die Tarifrunde 2017 für den öffentlichen Dienst der Länder (TV-L) ist eingeläutet. Hierbei geht es um die allgemeine Lohnerhöhung für ca. eine Million Arbeitnehmer. Das sind in erster Linie ca. 200.000 angestellte Lehrerinnen und Lehrer an staatlichen Schulen sowie Beschäftigte im öffentlichen Dienst der Länder wie im Sozial- und Erziehungsdienst.

Die Gewerkschaften stellen im Dezember 2016 ihre Forderungen für die Tarifrunde TV-L 2017 vor:  

  • Anhebung der Gehälter im Gesamtvolumen von 6 Prozent. Darin enthalten ist eine soziale Komponente, die in Form eines Sockel- bzw. Mindestbetrags gezahlt werden soll. Die Komponente dient dazu, um in niedrigeren Entgeltgruppen eine höhere Anhebung und in höheren Entgeltgruppen eine niedrigere Einkommenserhöhung zu erzielen.
  • die Stufe 6 soll in den Entgeltgruppen E 9 bis E 15 eingeführt werden
  • die Eingruppierung soll insgesamt strukturell verbessert werden
  • Tarifvertrag: Laufzeit von 12 Monaten
  • sachgrundlose Befristungen von Arbeitsverträgen sollen ausgeschlossen werden
  • Auszubildende sollen ein Plus von 90 Euro erhalten